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21.12.24 |
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Scannerkasse
Das ist ein ganz besonderes Erlebnis, da sparen Sie Zeit. Ich richte eben ihre Kundenkarte drauf ein, sprach´s und wart verschwunden. Nun, da bin ich mal gespannt, ob das mit dem Einkaufen wirklich so ein Erlebnis ist, wenn ich die zu kaufende Ware selber scanne. An der Kasse darf ich dann vorbei marschieren, direkt zur Scannerkassse. Eigentlich einfach, den Barcode vor das Gerät halten. Mit der Plustaste kommt ein Artikel dazu, mit der Minustaste hinweg und mit der Gleichtaste, da erfahre ich gleich, was der Einkauf kostet. Nehmen Sie den Scanner, viel Spaß! Gut, was kaufe ich, ein Paket Butter, einen Liter Milch, etwas Müsli und so eine Flasche Frühstückssaft. Neun Artikel, 32 Mark, doch das reicht für den Test. Vorbei an der Kasse, dem Feld Scannerkasse gefolgt. Das abenteuerliche Gerät aus dem Einkaufswagen entfernt und eingehängt in die Abgabestation. Danke, oh du Technikgott, der Bon kommt, nun noch bezahlen. Tut mir leid, ich muß ihre Ware scannen, der Zufallsgenerator will das so. Macht 35 Mark. Wie jetzt? Wieso kostet das jetzt mehr als vorher. Da müssen Sie etwas vergessen haben beim Scannen, antwortete die Verkäuferin. Nein, bei Ihnen sind es 10 Artikel, bei mir nur 9, der exotische Frühstückssaft, der ist zweimal dabei. Die Verkäuferin verzweifelt, was soll ich machen, ich habe zu viele Artikel eingegeben. In meiner Güte erkläre ich mich bereit noch eine zweite Flasche des Saftes mitzunehmen. Dankend entschwindet sie das gewünschte Produkt aus den Regalen holend. Nach einiger Zeit Wartens kann ich feststellen: Zeit habe ich nicht gespart. Jörg Wachsmuth Fusioniert
Die Gemeinden an der Heerstraße vereinigen sich Fakten und Spekulationen NKN - Wieder ist es eine Gemeinde weniger, die der Kirchenkreis Charlottenburg zählt. Im äußersten Westen des Kirchenkreises haben sich nun die beiden Gemeinden Frieden und Grünes Dreieck zusammen geschlossen. Nach der Bildung der Großgemeinde aus Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis und Luisen im Herbst 1998 ist die neue Evangelische Friedens-gemeinde Charlottenburg das zweite Fusionsprodukt in Charlottenburg. Die neue Gemeinde ist zwar flächenmäßig die größte im Kirchenkreis, immerhin gehört der halbe Grunewald zum Gebiet der Friedensgemeinde, die Einwohnerzahl erhöht sich aber nur gering, da das Grüne Dreieck nur wenige Seelen zählte. Wie im Fall der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis- und Luisen-Kirchengemeinde dürfte auch bei der Friedensgemeinde der Grund der Fusion in Geld und Personal zu suchen sein. Im Fall der Gedächtniskirche war mit Sylvia v. Kekulé lediglich eine Pfarrstelle in der einstigen West-Berliner Hauptkirche noch besetzt. Zu wenig, um Glauben und Geschäfte in der Gemeinde noch sinnvoll zu bedienen. Neues Personal konnte in Folge des Stellenstops nicht mehr eingestellt werden. In der Luisen-Gemeinde mit ihren beiden Predigtstätten dagegen waren damals, wie heute, drei Pfarrstellen vollbesetzt. Auch die Geschichte spielte mit, die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche war 1896 der erste Sohn der Königin Luise, um die Lieblings-metapher der Großgemeinde zu nutzen, in Form einer eigen-ständigen Gemeinde. Ähnlich der Fall Frieden. Mit dem Ehepaar Kennert auf einer Pfarrstelle, das neben der Friedenskirche selber noch zwei weitere Predigtstätten bedient, und Till Sauer im Grünen Dreieck, kommt es auch hier zu Konflikten zwischen Glaube und Geschäft. Dazu kommen noch weitere fehlende Stellen und Geldsorgen. Auch im Fall der Friedensgemeinde scheint der Schritt logisch. Das Grüne Dreieck wurde einst abgetrennt als eigenständige Gemeinde, und man hat bereits seit einigen Jahren zusammengearbeitet. Im Bereich der Jugend- und Konfirmandenarbeit wurde der Verbund Charlottenburg-West geschaffen, dem auch noch die Kirchengemeinde Neu-Westend angehört. In dem Gemeinde-zentrum in der Eichenallee befindet sich mit der Eiche einer von vier Schwerpunkt-einrichtungen für Jugendarbeit in Charlottenburg, die in erster Linie das Gemeindegebiet der nun nur noch zwei Gemeinden abdeckt. Mit "Kirche bei uns" hatte man nach dem Ende der alten Kirchlichen Nachrichten auch auf dem Gebiet der Gemeindezeitung zusammengearbeitet, wie dies bei Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis und Luisen auch schon der Fall war. Weitere Fusionen deuten sich an, wie man an den Gemeindeblättern erkennen kann. Charlottenburg-Nord und Gustav-Adolf liebäugeln mit einem "Brückenschlag" zwischen den Gemeinden. Hier soll aber erstmal die Entwicklung der beiden neuen Fusionsgemeinden abgewartet werden. Am Lietzensee und Jona teilen nicht nur Gemeindeblatt, sondern auch gleich das Büro. Die Rückkehr der ehemaligen Predigtstätte Lietzensee II, wie Jona vor seiner Gründung genannt wurde, hängt aber noch an Grundstücksfragen. Lediglich Trinitatis und Epiphanien mit ihren altehrwürdigen roten Backstein-Kirchbauten und Neu-Westend wären dann noch alleine. Wobei eine Gemeinde Charlottenburg-West aus der neuen Friedensgemeinde und Neu-Westend in Folge der bereits bestehenden Kontakte nicht verwunderlich wäre. Der Kirchenkreis Charlottenburg könnte also innerhalb weniger Jahre von elf Gemeinden 1998 auf nur noch sechs bis sieben Gemeinden schrumpfen. Und die Fusion der Kirchenkreise Charlottenburg und Wilmersdorf, entsprechend der Bezirksreform zum 1. Januar 2001, wird sicher auch nicht sehr lange auf sich warten lassen. [jw] |
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